Der Aufbau unseres Nahwärmenetzes nimmt konkrete Formen an. Nach erfolgter Ausschreibung wurde der Auftrag zur Verlegung der Leitung erteilt und mittlerweile mit der Ausführung der Arbeiten begonnen. Vergeben wurde auch der Auftrag zum Einbau einer Ölheizungsanlage zur Absicherung der Spitzenlast und Deckung der Grundlast. Der Bau der Anlage erfolgt in den nächsten Wochen; danach kann der Anschluss des Schulzentrums an das Nahwärmenetz erfolgen. Derzeit läuft die Ausschreibung für die neue Holzhackschnitzel-Heizungsanlage, die einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten wird. Parallel dazu werden dann die Gespräche mit anliegenden interessierten Hausbesitzern wegen des Anschlusses an das Nahwärmenetz geführt. Wer sich über die Maßnahme informieren möchte,auch wegen eines evtl. Anschluss der eigenen Liegenschaft, kann sich an das Rathaus, In der Gass 17, Tel. 06207/947110 wenden. Nach Abschluss dieses 1. Bauabschnittes werden Überlegungen und betriebswirtschaftliche Berechnungen hinsichtlich des weiteren Ausbaues des Nahwärmenetzes angestellt."
Ich lese hier, dass der Auftrag für eine Ölheizung zur Absicherung der Spitzenlast und zur Deckung der Grundlast vergeben wurde.
Da darf man sich tatsächlich fragen in welcher Zeit die Gemeinde lebt ?
Irritiert bin ich auch von daher, da unser Bürgermeister Herr Kunkel doch am 5.5.2010 die Charta Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz unterzeichnet hat.
Wie soll das bitteschön zusammengehen, eine ÖLheizung zur Deckung der Grundlast und das in einer Gemeinde die eine Charta für den Klimaschutz unterzeichnet hat ?
Wie darf man dies bewerten, ist die Unterzeichnung der Charta Greenwashing der Gemeinde, oder ist in der Gemeinde die Klimawirkung der Verbrennung von Erdöl nicht bekannt ?
Was soll es denn bitteschön bringen, wenn sich Bürger an ein Fernwärmenetz der Gemeinde anschließen, das genauso CO2 ausstößt wie die bereits vorhandene Heizung oder vielleicht sogar noch mehr.
Außer Profit für die IGENA wird es wohl kaum etwas bringen.
Aber auch in dieser Hinsicht wird weder nachhaltig noch lokal gedacht, wenn man sich schon anstatt für eine Biogasanlage zur Wärme und Stromerzeugung für nur eine Heizungsanlage entscheidet, dann wäre doch eine Holzpellet Heizanlage, die sich durch Pellets regionaler Anbieter (in Grasellenbach gibt es einen) speist, weit sinnvoller gewesen.
So fließt nun das Geld für das Erdöl in die OPEC Länder, das Geld für Holzpellets hingegen wäre möglicherweise nach Grasellenbach oder zumindest in einen deutschen Erzeugerbetrieb geflossen.
Zudem wäre der Betrieb einer solchen Anlage tatsächlich CO2 mindernd, eine Ölheizung ist es bestimmt nicht !
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -
Bezüglich Holzpellet Heizanlagen für Fernwärmenetze habe ich mich mal im Internet umgesehen, in nur wenigen Minuten konnte ich das folgende finden:
Hackgut- und Pelletheizung - 130, 150, 240, 300kW KWB Powerfire eignet sich perfekt für die Wärmeversorgung von regionalen Nahwärmenetzen, Gewerbebetrieben und Geschoßund Siedlungswohnbauten. Zu den Kunden und Betreibern zählen Wärmeliefergenossenschaften, Landwirte, Contracting Gesellschaften, private und gewerbliche Wohnbauträger, als auch öffentliche Institutionen. Beim Brennstoffeinsatz ist der KWB Powerfire äußerst flexibel – verfeuert werden können (Industrie) Pellets sowie Hackgut unterschiedlicher Sortimente.
Solch eine Anlage wäre also sowohl für Pellets als auch für Hackschnitzel geeignet, also eigentlich ideal für unser Fernwärmenetz.
Folgende Vorteile hätte Holzpellet Heizanlage gegenüber einer Ölheizung:
* Eine Pelletheizung ist weit umweltfreundlicher als eine Ölheizung * Holzpellets unterliegen bei weitem nicht den Preisschwankungen wie Öl (rot=Heizöl, blau=Erdgas, grün=Holzpellets)
* Holzpellets oder Hackschnitzel sind heimische Energieträger, das Geld bleibt im Idealfall in der Region, aber zumindest in Deutschland oder Europa. Heizöl kommt aber in der Regel aus den arabischen Ländern, die Saudis freut´s. * Holzpellet Heizanlagen werden gefördert http://www.holzpellets-experten.de/pelle...be-und-kommunen http://www.hessenenergie.de/FoerProg/Hes...hess-biom.shtml * Holzpellets können nicht auslaufen und Umweltschäden anrichten, Heizöl hingegen schon.
Bei all den Vorteilen einer Holzfeuerung gegenüber einer Ölheizung bin ich doch sehr verwundert über die Entscheidung der Gemeinde.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -