- Kann man mit absoluter Sicherheit behaupten, dass es sich bei den Bissen um die eines Hundes handelt? - Vielleicht war es ja auch ein Fuchs? - Kann man das verallgemeinern und somit alle freilaufende Hunde in einen Topf werfen? - Traten die Vorkommnisse an verschiedenen Orten mit höher Distanz auf oder handelt es sich um das Problem eines einzelnen Hundebesitzers? - Handelt es sich gar um einen Jagdhund eines Jägers (die dürfen ja ausdrücklich frei laufen)? - Löst man das Problem tatsächlich durch neue Verordnungen, welche zudem kaum zu überwachen sind? - Hetzt man nicht wiedereinmal verschiedene Gruppen aufeinander auf? Hundebesitzer gegen Tierschützer ohne Hund gegen Tierschützer mit Hund gegen Hundehasser usw. - Gibt es nicht auch positive Ansätze um das Problem zu lösen, müssen es immer Verbote sein?
"Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."
Wenn ihr mich fragt, habe ich den Eindruck, dass die Jagdpächter sich nur wichtig machen wolle und ihren Einfluss nutzen, um die Hundehalter unter dem Mantra des Tierschutzes an die Kandare nehmen zu wollen.
Wenn ich in den Wald gehe müsste ich eher meine Frau als den Hund an die Leine nehmen, die ist deutlich bissiger, insbesondere wenn ein Jagdpächter nach einer Treibjagd mit dem erlegten Wild auftaucht, das zuvor unter Zusammenwirken von Treibern und Hunde gehetzt wurde. Natürlich alles im Namen des Tierschutzes.
"Wald-Michelbach. Schon wieder musste ein Reh sterben, schon wieder waren es Hundebisse, schon wieder ereignete sich der Vorfall im Jagdrevier Wald-Michelbach II. Für die beiden Jagdpächter Andreas Weik und Jürgen Behrens ist das frustrierend. „Es ist das vierte Reh in diesem ortsnahen Bereich“, sagt Behrens. Die anderen starben im Januar 2016, September 2015 und Juli 2015."
Von 19093 Wildunfällen, ohne Dunkelziffer, allein in Hessen 2015, berichtet die FAZ am 12.Okt. 2016, eine Steigerung um rund 20%, der höchste Stand seit 5 Jahren.
TOP: Satzung über den Leinenzwang für Hunde während der Brut- und Setzzeit; (aus der Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses, 10.05.2016)
„Sachverhalt: In letzter Zeit häufen sich die Berichte, dass Wildtiere von freilaufenden Hunden gerissen werden. Freilaufende Hunde stellen besonders in der Brut- und Setzzeit eine Gefährdung für Jungtiere dar. In den letzten Jahren hat sich dieses Problem verstärkt.“
Es stellt sich nun die Frage, weshalb denn nur die Hunde und Autofahrer so viel rücksichtsloser und aggressiver wurden? Was ist los mit diesem Land? Kann der Leinenzwang da helfen? Und wenn ja, reicht er dann für Hunde? Und, ist das nicht nur ein Ablenkungsmanöver, ein Befassen mit Symptomen? Aber es ist allemal besser Symptome zu behandeln, als die Hände in den Schoß zu legen und im Grübeln zu versinken. Für Wildwechsel gibt es zwar schon lange Warnschilder, nur sind die längst nicht mehr zeitgemäß. Jetzt soll es bald eine App geben, die Autofahrer warnt ( OZ vom 12.10.16), das ist ein Fortschritt. Sollte nicht aber auch, was Autofahrern recht ist, Hundespaziergängern billig sein? Fällt unseren Gemeindevertretern denn nicht besseres ein als Zwang, „Leinenzwang“? Sollten diese Zeiten nicht langsam der Vergangenheit angehören? Im Kommunikationszeitalter sollte besseres möglich sein. Die Zeichen der Zeit stehen auf App! LeinenApp! So können Fallobstwiesen wieder zu einem Ort ungezwungener Freiheit und ausgelassenen Tobens mit dem ältesten Freund des Menschen werden.
Jörg Maletz.
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Mark Twain
--- Jörg Maletz ist Sprecher des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" ---