An Ostermontag sollte es soweit sein. Meine erste Großdemonstration in Sachen Atomenergie stand bevor. Zuvor hatte ich mich an einigen Mahnwachen am Bücherbrunnen in Wald-Michelbach beteiligt.
Fukushima war der Knackpunkt an dem auch bei mir der Knoten platzte. Meiner bisher kritische Haltung gegenüber Kernenergie, folgte nun aus Überzeugung auch der Wille auch etwas zu tuen.
Mit einem gut gefüllten Bus aus dem Überwald ging es gegen 10.30 Uhr nun endlich los. Schon an der Abfahrtstelle wurden viele vorbeifahrende Autofahrer auf uns aufmerksam.
Leute mit gelben Fahnen und sonstigen anderen Transparenten ??? Wie mir schien, für viele Odenwälder wohl ein noch ungewohntes Bild !
Für mich wiederum eine Bestätigung dafür, daß auch der Protest gegen Kernenergie auch auf dem flachen Land zu" Greifen" scheint.
Christine , die sich viel Mühe mit der Organisation machte, gab uns während der Anreise letzte Instruktionen. Und so kamen wir so kurz vor 12 Uhr in Biblis an.
Gruppen von Leuten mit Fahnen und Transparenten ausgestattet, eilten 3 ausgewiesenen Plätzen entgegen auf denen Bühnen aufgebaut waren. Polizisten saßen gelangweilt in ihren Fahrzeugen. Alles machte doch einen friedlichen Eindruck auf mich.. So füllten sich allmählich die Strassen und Plätze der Stadt.Die Veranstalter sprachen von annähernd 20 000 Teilnehmern. Auf den Bühnen der Veranstaltungsorte begann langsam Leben einzukehren.
Musikgruppen und Redner wechselten sich in ihren Vorträgen ab. In allem jedoch wurde deutlich daß wir alle die wir uns an diesem Tag getroffen haben, die Verantwortlichen auffordern den Schalter auf " abschalten " umzulegen.
Ich selbst hielt mich ausschließlich auf dem Bühnenplatz der Wiese bei den Busparkplätzen auf. Dort konnte man sich bei dem herrlichen Wetter niederlassen und den Vorträgen und dem" regen Treiben" der Leute zuzuschauen. Das Publikum machte dabei einen sehr angenehmen Eindruck auf mich. So neigte sich gegen 17.oo Uhr die Veranstaltung langsam ihrem Ende zu. Einem Tag bei dem ich das Gefühl hatte, etwas sinnvolles getan zu haben. Mein letzter Blick über die mittlerweile von Menschen geleerte Wiese bestätigte meinen positiven Eindruck- auch der Teilnehmer- an dieser Veranstaltung. Ich konnte nicht ein gebrauchtes Papiertuch noch sonstigen zurückgelassenen Müll entdecken.