Hiobsbotschaften haben zum Glück den Nebeneffekt, lichte Momente in das Bewusstsein zu zaubern!
1000 Referendare sollen, dank „durchdachter“ Bildungspolitik in Hessen, weniger ausgebildet werden. Aufgrund sinkender Schülerzahlen meint Bildungsministerin Frau Henzler ausreichend Argumentation aufweisen zu können, um solch ein Vorgehen zu rechtfertigen und ihrem Spar-Wahn Genüge zu tun. Es dürfte jedem klar sein, dass dies nachhaltige negative Auswirkungen für die Zukunft haben wird.
Schülerzahlen schwanken jährlich und was heute an Lehrern zu wenig ausgebildet wird, fehlt uns letztendlich morgen. Bildung rein auf den wirtschaftlichen Aspekt zu reduzieren, kann als eine der schlechtesten Errungenschaft unserer Zeit bezeichnet werden.
Überquellende Klassenzimmer durch Lehrermangel und dem entsprechenden Mangel an Lehrerstunden, Lehrer mit befristeten Verträgen sowie Aushilfslehrer mit oder ohne Ausbildung denen man sich jeder Zeit entledigen kann zwecks Anpassung an das sinkende Budget. Aus dieser Personalpolitik ergibt sich praktisch null Spielraum für eine aktive Gestaltung von Fördermaßnahmen an den Schulen und zugleich führt die dünne Personaldecke zur Arbeitshetze und Überlastung der Lehrkräfte.
Von den Kindern und Jugendlichen wird hingegen erwartet sich den Gegebenheiten, Klassen über 30 Schüler, vollgestopften Lehrplänen auf Grund der durch den Einfluss der Wirtschaft gestiegen Anforderungen, Ausfall an Schulstunden und vielem mehr, anzupassen, damit man das nächst mal wieder eins drauf setzen kann und sich die Spirale bei Bedarf weiter nach unten drehen lässt.Individuelle Förderung geht da schon lange nicht mehr auch wenn der Eine oder Andere Lehrer noch so motiviert ist, so kann er schon lange nicht mehr die Auswirkungen des Sparfiaskos auffangen.
Mit Steuersätzen von 1998 wäre Deutschland saniert, aber lieber spart die schwarz-gelbe Regierung an unseren Kindern und spart damit unsere Zukunft kaputt. Versprechen von Frau Henzler für bessere Bildungsstandards zur Förderung unserer Kinder sind nicht das Papier wert auf dem sie stehen.
Es ist schade, dass wir uns nicht in der Position befinden, ihr die Kündigung für nicht erbrachte Leistungen auszusprechen! Deshalb muss der Protest umso heftiger ausfallen, um endlich etwas zu ändern.

Christiane Hennrich