Am 14.April 2012 konnte man in der OZ einen Artikel über eine Bachelor-Arbeit von Lukas Platt lesen. Diese Behandelt laut diesem Artikel die Klärschlamm-Behandlung in der Kläranlage Flockenbusch. Leider lassen sich aus diesem Artikel keine Details herauslesen und auch im Internet ist diese Bachelor-Arbeit nicht auffindbar.
Bereit im letzten Jahr planten wir am 20.Juni einen Besuch einer Versuchsanlage in Kaiserslautern, leider konnte keiner von uns diesen Besuchstermin damals wahrnehmen.
Möglicherweise lassen sich die Biokohlepellets dann auch in unserem Nahwärmenetz einsetzen.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -
also die Bachelorarbeit von Herrn Platt ist mir durchaus ein Begriff, weil ich in dieser Zeit auf der Kläranlage Flockenbusch aushilfsweise tätig war und soweit ich weiß ging es in dieser Arbeit lediglich darum Chancen und Möglichkeiten aufzuzeigen, was in der KA Flockenbusch modernisiert werden kann bzw. eine Bestandsaufnahme zu haben. Die Klärschlammbehandlung an sich ist immer ein schwieriges Thema. Klar um es mal salop zu sagen: Aus Scheise Gold machen wollte man gerne schon im Mittelalter und das ging damals auch nicht.
Die Ersparniss bei diesem Verfahren rechnet sich natürlich schön, wäre aber bei der KA Flockenbusch ein Minusgeschäft Haushoch! Weil bei einem aktuellen Flockungshilfsmittelbedarf (wird zur Klärschlammbehandlung gebraucht) von weniger als 3 Tonnen ist es unwirtschaftlichist Tonnen an Chemiekalien zu in einer Kohlebehandlung zu verblasen. Gleicher blöder Denkansatz wie der Verkauf von Bioerde zwecks Überdüngung der Aufbringungsflächen sowie Anreicherung von Schwermetallen im Boden. Grundsätzlich verhilft bisher am einfachsten zur Reduzierung sowie Energieausbeute aus Klärschlamm ein klassischer Faulbehälter mit Co Vergärung. Durch den Abbau des Schlamms in Faulgas, Wasser und Anorganische Restverbindungen kann hier eine biologische Reduzierung von bis zu 50% erfolgen. Zusätzlich kann das enstehende Faulgas in einem Blockheizkraftwerk verstromt werden und daher den Stromverbrauch der Anlage massiv senken. Natürlich reden wir hier über eine sehr hohe Investitionssumme im Bau. Diese rechnet sich aber. Gerade da auch z.B. Fettabscheiderinhalte aus dem Verbandsgebiet mit verwertet werden können.
Die Problematik ist ja die, eigentlich darf der Klärschlamm so wie er auf der KA Flockenbusch anfällt nicht mehr transportiert werden zwecks mangelnder Hygienisierung. Das heißt es muss sowieso etwas passieren mit der Klärschlammbehandlung. Alternativ dazu könnte man den anfallenden Klärschlamm soweit eindicken, dass er gerade noch pumpfähig ist und auf anderen Kläranlagen verwerten. Das wäre umgerechnet auf Betreibskosten usw. der Schlammbehandlung eine überlegenswerte Sache.
Zur Klärschlammverbrennung: Um Klärschlamm zu verbrennen ist doch einiges mehr nötig (Verbrennungstemperaturen, Gehnehmigungsbescheide usw.) wie die aktuelle Rauchgasreinigung des Nahwärmenetzes in Wamiba leisten kann. Sprich die Emmissionswerte sind hier wesentlich strenger gehalten und Klärschlamm ist doch sehr Geruchsintensiv, das wollte ich keinem in einem Wohngebiet zumuten.
Aber die Erkenntniss stimmt Klärschlamm ist ein großer Energieträger nicht nur als Brennstoff sondern auch in der Düngemittelindustrie immer gefragter wird wegen der hohen Phosphatanreicherung. Die übrigens in einem Faulbehälter noch besser funktioniert.
Ich find´s super wenn sich Leute aus der Region wenigstens Gedanken machen über ein Thema, dass in Wamiba und Umkreis noch viel Potenzial hat aber einfach vernachlässigt wird.