Bereits 132 Regionen mit 20 Millionen Menschen setzen auf eine Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien
Kassel, 26. September 2012 – Zur Eröffnung des vierten Kongresses „100% Erneuerbare-Energie-Regionen“ gratulierte Katherina Reiche, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, den erfolgreichen Kommunalvertretern, die für ihr Engagement für den Umbau der Energieversorgung ausgezeichnet wurden. „Städte und Gemeinden zeigen, dass sie ein breites Instrumentarium haben, um die Energiewende vor Ort umzusetzen“, erklärte Staatssekretärin Reiche in ihrer Begrüßungsrede den 800 Gästen. „Sie sind Vorbild und Gestalter.“ In Deutschland gibt es bereits 132 Regionen, die sich das Ziel einer Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien gesetzt haben. In diesen 100ee-Regionen leben etwa 20 Millionen Menschen und damit ein Viertel der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Neben der „Energie-Kommune“ des Jahres, Schwäbisch Hall, wurden 16 neue „100ee-Regionen“ aufgenommen.
Lucia Puttrich, die hessische Umweltministerin, betonte die Notwendigkeit eines Wissenstransfers: „Ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende ist der Austausch zwischen den Gestaltern und die Information der Bürgerinnen und Bürger.“ Neben den regionalen Akteuren sind dabei aber auch die Länder gefragt. „In Hessen haben wir daher vom Umweltministerium aus eine landesweite Informationsinitiative gestartet“, so Ministerin Puttrich. „Und gerade der Kongress in Kassel bringt die wichtigen Akteure aus ganz Deutschland zusammen.“
Für Martin Hoppe-Kilpper, Geschäftsführer von deENet, darf dieser wachsende Erfolg der regionalen Energiewende nicht von der Debatte um die Kosten verdeckt werden: „Die vielen regionalen Akteure in den Kommunen und Landkreisen lassen sich in ihren Anstrengungen vor Ort nicht vom Gegenwind aus Kreisen der konventionellen Energiewirtschaft beirren“, erläutert Hoppe-Kilpper.
„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bringt einen Strukturwandel mit sich, von dem die gesamte Region profitieren kann“, bekräftigt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien aus Berlin. „Immer mehr Kommunen nutzen diese Möglichkeiten der Energiewende gerade für den ländlichen Raum und werden zu Energie-Kommunen.“ Das baden-württembergische Schwäbisch Hall ist nun auf dem Kongress als „Energie-Kommune“ des Jahres ausgezeichnet worden. Der Oberbürgermeister der Stadt, Hermann-Josef Pelgrim, setzt seinerseits nicht nur auf eine Vollversorgung in seiner Kommune, sondern sieht den ländlichen Raum auch in der Verantwortung: „Schwäbisch Hall liegt nur 60 Kilometer entfernt vom Ballungsraum Stuttgart. Wir sind daher in der Pflicht, mehr regenerative Energie zu produzieren, als wir selber in der Stadt und dem Landkreis verbrauchen“, so Oberbürgermeister Pelgrim.
„Durch Energieexporte kommt dem ländlichen Raum eine wichtige Rolle zu“, erklärt Philipp Vohrer. „Mit jährlich etwa 10 Milliarden Euro an kommunaler Wertschöpfung sind die Erneuerbaren Energien ein wichtiges Konjunkturprogramm für die Regionen.“
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