Im alten Rom nannten die Gegner des Kaisers ihren Hund Nero. Es war ein wares Hundeleben, die arme Kreatur wurde beschimpft, gepeinigt, getreten, mit Kot und Steinen beworfen. Den Kaiser wagte niemand anzugehen, aber man hatte ja immerhin den Hund: Nero, das Mistvieh.
Wir haben Maaßen, der muss für Seehofer herhalten, an den sich niemand heranwagt. Die SPD macht sich in die Hosen bei der Vorstellung die Dinge beim Namen zu nennen und politische Konsequenzen zu ziehen. Die Meinung zu vertreten, die sie hat, scheint das Schlimmste zu sein, was ihr widerfahren könnte. Da geht man doch lieber zur „Sacharbeit“ über, bevor man politisch handeln müsste. Das ist nicht nur ein historisches Trauerspiel, das ist die hohe Kunst der Selbstdemontage, es ist die effiziente Führung der Säge am Ast, auf dem man sitzt. Es ist auch das kunstvolle Einschlagen der Nägel in den Sarg der Verfassungsdemokratie.
So treibt man verunsicherte Bürger in die Arme des Rechtspopulismus.
Höcke und Co. reiben sich die Augen und Hände. Auf so viel Dummheit durften sie nicht hoffen und mit diesem Erfolg haben sie nicht gerechnet.
Hoffen wir, dass ihre Fassungslosigkeit anhält.

Jörg Maletz