bitte nehmen Sie den folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am 20. Oktober 2020.
Antrag: Die Fraktion “Bürger für Wald-Michelbach” beantragt die Einführung eines Baumschutzkatasters mit dem Ziel, Bäume wegen ihrer Schönheit, Seltenheit oder natürlichen Eigenart, ihrer Bedeutung für das Ortsbild, die Lebensqualität in Wald-Michelbach und den Umweltschutz, insbesondere das Kleinklima und die Luftreinhaltung sowie als Lebensraum für Tiere zu schützen und zu erhalten und zugleich sicherzustellen, dass die Verkehrssicherung gewährleistet ist.
Begründung: In der Gemeinde Wald-Michelbach wurden in den letzten Jahren Ortsbild-gestaltende Bäume in erheblicher Anzahl gefällt. So wurden etwa in der Lindenallee ab der Rudi-Wünzer-Halle bis Ende Elchpark knapp die Hälfte der 25 stattlichen Linden gefällt. Wir müssen leider konstatieren, dass in den letzten Jahren weitere das Ortsbild prägende Einzelbäume verschwunden sind, so etwa mächtige Bäume auf dem Friedhof von Affolterbach und dem Festplatz in Gadern, die Bäume der Allee zwischen Bahnlinie und Sportplatz in Affolterbach, ferner etliche Bäume des alten Friedhofs und die Baumgruppe, die den Parkplatz In der Gass nach Südwesten abschloss. Diese Baumfällaktionen geschahen in der Regel mit dem Argument der gebotenen Verkehrssicherung. Hierbei konnte in der Vergangenheit allerdings nie ein konkreter und dokumentierter Nachweis geführt werden und in der Öffentlichkeit konnte so der Eindruck entstehen, dass die Sensibilität der Verantwortlichen bezüglich der Bedeutung von Bäumen für eine städtebauliche Kultur, sowie für Ökologie und Klima, mangelhaft ausgebildet zu sein scheint.
Um zukünftig zu vermeiden, dass sich der Eindruck in der Bevölkerung festsetzen könnte, dass bei Baumfällungen Willkür herrsche, könnte die Erfassung besonderer Bäume und Baumgruppen in einem Baumschutzkataster Klarheit schaffen.
Mit einem Baumschutzkataster wird der Baumbestand der Gemeinde im Übrigen gerichtsfest erfasst und es werden durchgeführte Pflegemaßnahmen – auch nach einer Fällung- belegt. So minimiert die Gemeinde das Haftungsrisiko und kann im Schadensfall nachweisen, dass Sie die notwendigen Maßnahmen zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht durchgeführt wurden.
Beschlussvorschlag: Die Gemeindevertretung beschließt die Einführung eines Baumschutzkatasters. Der Gemeindevorstand wird beauftragt eine geeignete Software zur Erfassung und Pflege des Katasters zu organisieren. Alternativ kann auch ein geeigneter Dienstleister hiermit beauftragt werden. Die Ortsbeiräte werden gebeten die Gemeinde bei der Auffindung von Bäumen, bzw. Baumgruppen besonderer Bedeutung, sowie auffällige Bäume in Hinsicht auf die Verkehrssicherheit, zu unterstützen. Hierbei wäre insbesondere auch die Bevölkerung mit einzubeziehen um die Sensibilität gegenüber dem Ortsbaumbestand in Hinsicht auf den ökologischen und Ortsbild prägenden Wert zu erhöhen.