...Hinzu kommt, dass einige Kosten in Wahrheit keine sind. So plant die Regierung beispielsweise, den Fonds für energetische Gebäudesanierungen von einer auf zwei Milliarden Euro aufzustocken. Die zinsgünstigen Darlehen der KfW ziehen Aufträge für Handwerker, Bauunternehmer und Architekten nach sich und erhöhen so die Steuereinnahmen. Im besten Fall finanziert sich der Fonds selbst.
Die Regierung hat es also selbst in der Hand, wie stark sich die Energiewende auf der Stromrechnung bemerkbar machen wird. Schon mit einfachen Mitteln können beispielsweise sozial Schwache ihre Stromrechnung deutlich senken und mögliche höhere Strompreise mehr als ausgleichen, zeigt ein Projekt der Caritas. Sinnvoll wäre es auch, stromsparende Elektrogeräte transparent auszuzeichnen, sodass Kunden erkennen können, wie viel Energie sie über die Lebensdauer des Geräts hinweg sparen können. Die Energie würde effizienter genutzt und die Stromrechnung niedriger ausfallen
Nach dem Eindruck der Schreckensbildern aus Japan sagt der Geschäftsführer Hanns Huber der Fini GmbH hierzu: "Die Geothermie in Italien und der West-Türkei würden allein die gesamten installierten Atomkraftwerke der EU ersetzen". Mittel- und Süditalien, zusammen mit der westlichen Türkei (am Mittelmeer) könnten allein die ganzen installierten EU-Atomkraftwerke durch Geothermie-Kraftwerke ersetzen. Die Fini GmbH besitzt 4 Geothermie-Felder für insgesamt 240 MW Nennleistung. Es besteht die Möglichkeit mehrere 10.000 MW zu errichten.
Die Jahresproduktion pro MW kann in Italien und der Türkei mit 7 Mio. kWh pro Jahr angegeben werden. Dies entspricht in Italien einem 3-fachen der Windenergie und einem 4-fachen der Photovoltaikanlagen, immer pro MW Nennleistung bezogen. Die schlüsselfertigen Gesamtkosten mit Projektrechten betragen für eine 20 MW Anlage etwa 70 Mio. € (3,5 Mio. €/MW). Geothermie-Strom in Italien ist oft billiger als Atomstrom.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -