„Sekt und Selters – für einen wirklichen Atom-Ausstieg“
AK.W.ende lädt für Montag, 18. Juli, ein, um 18 Uhr in der Fußgängerzone auf der Mittelbrücke mit Sekt und Selters auf den Atomausstieg anzustoßen. Sekt für die Atomkraftwerke, die laut Bundestagsbeschluss für immer abgeschaltet bleiben; Selters für die Atomkraftwerke, die noch weiter laufen dürfen und weiterhin ein hohes Risiko darstellen.
Mit großer Betroffenheit hatten nach Beginn des Super-GAU in Fukushima ab 14. März jeden Montag bis zu 200 Menschen an der Anti-Atom-Mahnwache in Bensheim auf der Mittelbrücke teilgenommen. Bundesweit kamen in 700 Orten bis zu 140.000 zusammen. Sie haben damit ihre Solidarität mit den Japanerinnen und Japanern gezeigt und sich dafür eingesetzt, dass in Deutschland endlich alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden - bevor es auch hier zu einer Atom-Katastrophe kommt.
Da bei dem vom Bundestag beschlossenen Atomausstieg immer noch nicht klar ist, ob und wo es zu einer „Kaltreserve“ kommt und zu befürchten ist, dass dies der Block B in Biblis sein kann, wird die Initiaive AK.W.ende weiterhin aktiv bleiben und. Die Gefahr eines im „Standby“ gehaltenen AKWs ist sogar noch größer als bei solchen die im normalbetrieb laufen.
Der Bundestag hat jetzt einen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen, der jedoch nur ein halber Ausstieg ist. Wir stoßen daher sowohl mit ein wenig Sekt an und mit viel Selters. Sekt gibt es, weil sieben bis acht Atomkraftwerke in Deutschland für immer vom Netz gehen. Das ist auch unser Erfolg, denn mit Zehntausenden anderen haben wir seit dem 14. März Montag für Montag auch in Bensheim fürs Abschalten demonstriert.
Doch angestoßen wird auch mit Selters, weil Deutschland weiterhin von einem endgültigen Atomausstieg weit entfernt ist. Durch den jetzt beschlossenen Ausstiegsplan sind Siedewassereaktoren vom Typ Fukushima noch weitere zehn Jahre in Betrieb. Es werden bis 2017 nur zwei weitere Atomkraftwerke vom Netz gehen. Es fallen noch über 25.000 Tonnen zusätzlicher Atom-Müll an. Die Frage der Endlagerung ist auf der ganzen Welt, bis heute, nicht geklärt. Die Regierung hält weiter am Weiterbau des Endlagers in Gorleben fest. Keines der weiterlaufenden Kraftwerke ist gegen einen Flugzeugabsturz gesichert. Dies hat der Stresstest bewiesen.
Der Streit um die Atomkraft ist noch nicht vorbei, schon einmal hatten wir in Deutschland einen vermeintlichen Atomausstieg, der später wieder gekippt wurde. Wir setzen uns daher weiterhin für einen sofortigen Ausstieg ein. Die verbliebenen neun Atomkraftwerke müssen vom Netz bevor ein weiterer Super-GAU passiert."