UFFENHEIM Die Kraft, die im Wind steckt, wird immer mehr Bürgern bewusst. Längst drehen sich Windräder nicht mehr ausschließlich im Norden Deutschlands. In Franken hat ein Umdenken eingesetzt, denn auch in dieser Region ist die Frage, ob es sich rentiert, eine Frage der Höhe der Räder. Schließlich ist die Versorgung mit einer umweltverträglichen und verlässlichen Energie eine der bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit. Erwin Keller, Vorstand der Ökonergie AG im mittelfränkischen Uffenheim, stellt sich dieser Herausforderung. Zurzeit errichtet die Ökonergie AG zwischen Gollhofen und Rodheim nahe der Bundsautobahn A7 den größten Bürgerwindpark Süddeutschlands.
Die sechs Enercon-Windräder (Typ E82 E-2), die zurzeit im Bürgerwindpark Gollhofen-Rodheim entstehen, besitzen eine Nabenhöhe von 138 Meter und eine Gesamtleistung von 13,8 MW. Der Windpark erzeugt somit sauberen Strom für ca. 7700 Drei-Personen-Haushalte. Für Erwin Keller ist dabei wichtig, dass bei den Menschen in der Region, die die Windräder vor Augen haben, die Akzeptanz groß ist. So ist es sein ausdrücklicher Wunsch, die Bürger in Form von Beteiligungsmöglichkeiten ins Boot zu holen. Der Windpark wurde als Lösung realisiert, die neben den Interessen der Flächenbesitzer auch die der Bürger und der Gemeinden berücksichtigt und diese aktiv mit einbezieht, so Keller. Im Gegensatz zu oft üblichen Widerständen gegen Windenergieanlagen konnte dieser Park ohne einen einzigen Einspruch aus der Bevölkerung genehmigt werden. Am Bürgerwindpark Gollhofen-Rodheim beteiligen sich laut Keller 280 Bürger. Immerhin galt es, durch Eigen- und Fremdkapital über 24 Millionen Euro aufzubringen.
Dass das Modell Bürgerwindpark Schule machen wird, ist sich Keller sicher. Denn vorrangig sollten die Anwohner daraus den Nutzen ziehen und wirtschaftlich davon profitieren und nicht externe Investoren.
Erwin Keller hat schon vor über zehn Jahren die Chancen der Windenergie erkannt. Als "Gründungsvorstand" des Regionalverbands Mittelfranken des Bundesverbands für Windenergie (BWE) trat er an den Leuten bewusst zu machen wie "machtvoll" und wirkungsvoll Windenergie auch im Binnenland ist, zumindest wenn es keine Höhenbegrenzung gibt.
Doch sein damaliges Engagement im Binnenland höchstmögliche Anlagen zu errichten musste er nach und nach aufgeben – zu groß war damals der allgegenwärtige Gegenwind, erinnert sich Keller, Chef des renommierten inhabergeführten Familienunternehmens Gillig + Keller, das seinen Schwerpunkt im Industrie- und Gewerbebau hat und im Hallenbau bundesweit tätig ist.
Doch Windenergie kann mittlerweile ökonomisch sinnvoll auch im Süden Deutschlands genutzt werden. Als Beispiel hierfür kann die Errichtung des Bürgerwindparks Gollhofen-Rodheim herangezogen werden, dessen offizielle Einweihung am 08.10.2011 stattfindet.
Keller ist überzeugt, dass eine Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen möglich ist. Die Windenergie spielt seiner Meinung nach dabei eine zentrale Rolle. „Durch die Unterstützung von Windenergie kann jeder seinen Teil zu einer ökologisch nachhaltigen Zukunft beitragen“, betont Keller.
Ökonergie AG Am Brünnlein 1, 97215 Uffenheim Tel. 09842/936780 Fax 09842/982882 E-Mail: info[at]oekonergie-ag.de www.oekonergie-ag.de