Umwelt-, Arten- und Hochwasserschutz oder Arbeitsplätze. Aus Sicht der Bürger für Wald-Michelbach sind das keine Fragen, die man gegeneinander ausspielen sollte.
Versiegelte Umwelt, vertriebene Arten und vernichtete Überflutungsgebiete lassen sich nicht so ohne weiteres wiederbringen. Wie also neue Betriebe ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen, ohne Natur zu zerstören?
Die BfW haben hierzu zwei Anträge in der Gemeindevertretung eingebracht. In dem einen Antrag der BfW geht es um die Aussetzung der Erschließung des Gewerbegebietes in Affolterbach. Bürgern und den Naturverbände soll somit Gelegenheit geboten werden sich in die Diskussion einzubringen, um den Natur- und Artenschutz wie auch den Erhalt der derzeitigen Überflutungsgebiete neu zu bewerten zu können. Auch sollten die lokalen Mandatsträger, gerade in Hinsicht auf schwerwiegende Überflutungen, ein besonderes Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen. Schließlich konnte man in vergangen Jahren eindrücklich bei mehrere Starkregenereignissen erleben, wie aus friedlichen Bächen und sogar Rinnsalen reißende Fluten wurden, betont Stefan Werner, Mitglied des Bau- und Energieausschusses.
In Bezug auf den Artenschutz herrscht heutzutage nicht nur eine weit höhere Sensibilität als vor mehr als 20 Jahren, als das Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, es hat sich mittlerweile auch der Biber in der Ulfenbachaue angesiedelt und neuerdings ist auch die geschützte Bekassine dort zu beobachten, eine langschnäbelige, mittelgroße Art aus der Familie der Schnepfenvögel.
In dem zweiten Antrag geht es darum, vorhandene Gewerbegebiete, wie z. B. das der IGENA, möglichst intensiv zu nutzen und vorhandene Flächen, da wo möglich, zu überbauen.
Im Blick auf die schwindende Artenvielfalt, sich verringernde Naturräume und zunehmende Überschwemmungen ist mehr Phantasie gefragt, um Umweltschutz und Schaffung von Arbeitsplätzen in Einklang zu bringen.
Die BfW vertrauen hierbei auf Ideenreichtum der Bürger und der Verbände und hoffen auf die Einsicht der Mehrheit der Gemeindevertreter.