Übrigens, es stinkt wieder, in Wald-Michelbach, nein, nicht symbolisch, es stinkt wirklich! Gülle wird wieder ausgebracht! Der Wind trägt den Geruch und die Schwebeteilchen in den Ort, der nächste Regen den Rest in den Ulfenbach und Neckar. Die Häufigkeit der Darminfekte steigt z.Zt.! Eine Biogasanlage, in der die Gülle zu Strom, Wärme und verträglichem Dünger verarbeitet würde, könnte das ändern!
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ "Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit."
Mark Twain
--- Jörg Maletz ist Sprecher des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" ---
Zitat von Jörg Maletz Die Häufigkeit der Darminfekte steigt z.Zt.! Eine Biogasanlage, in der die Gülle zu Strom, Wärme und verträglichem Dünger verarbeitet würde, könnte das ändern!
Da magst Du wohl Recht haben lieber Jörg, aber wir haben ja in den vergangenen Gemeindevertretersitzungen gelernt, dass es hierauf nicht ankommt. Eine Biogasanlage muss in erster Linie wirtschaftlich sein, Gewinnaussichten von 1% sind nicht ausreichend um den Wald-Michelbacher Bürger vom Gestank und verschmutztem Wasser zu befreien!
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -
12.04.2012: Immer mehr Tiere werden in immer größeren Mastanlagen gehalten. Mit der Anzahl der Tiere nimmt aber auch das Volumen ihrer Ausscheidungen zu. Diese werden erst gesammelt und dann auf die Äcker und Felder ausgebracht. Doch der Boden kann nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen aufnehmen, ohne das Grundwasser zu vergiften. Darum ist Tierhaltung an bestimmte Flächengrößen gebunden. Zu viele Tiere aber produzieren zu viel Gülle – wohin mit dem Überschuss?
Eine gute Landwirtschaft lebt von ihrem Nährstoffkreislauf: Die Tiere scheiden Exkremente aus, die auf den Acker kommen und den darauf wachsenden Futterpflanzen als wertvoller Dünger dienen. Gut wachsende Pflanzen wiederum stellen die hochwertige Nahrung für die Tiere dar. Mist und Gülle bilden als nährstoffreicher Pflanzendünger eine unverzichtbare Basis im Kreislauf ökologischer Nutztierhaltung. Mit Gülle lässt sich sogar Strom in Biogasanlagen gewinnen, was deren Wert noch steigert. Doch in den großen Intensivmastanlagen fällt derart viel Gülle an, dass der betriebseigene Boden sie nicht mehr aufnehmen kann. Darauf wird beim Bau moderner Tierhaltungsanlagen in der Regel keine Rücksicht genommen. So wird Gülle zu Abfall, der entsorgt werden muss.
Zu viel Gülle und zu wenig Land
Laut Gesetz darf ein Hektar Boden die Ausscheidungen von nicht mehr als 2,6 Großvieheinheiten (GVE) pro Jahr aufnehmen (eine GVE entspricht einem ausgewachsenen Rind). Nicht selten aber kippen die Intensivmäster Schweine- oder Rindergülle von fünf bis zehn GVE auf einen Hektar – eine Güllebelastung, die der Boden und das Grundwasser auf Dauer nicht aushalten. Phosphat, Nitrat und Ammoniak sind die begrenzenden Elemente im Flüssigmist. Maximal 80 Kilogramm Phosphat dürfen auf einen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche pro Jahr ausgebracht werden, doch in den großen Tierhaltungsregionen wird weitaus mehr produziert.
Mit Hilfe von Grenzwerten versuchen die Behörden den Anschein zu erwecken, als hätten sie das Gülleproblem im Griff. Doch dieser Schein trügt: Werden die Grenzwerte überschritten, korrigiert man sie einfach nach oben. Auf diese Weise fiel es lange nicht auf, dass fast alle Böden in Deutschland überdüngt sind. Auch sind die Grenzwerte keineswegs verbindlich für alle Länder. So liegt der deutsche Grenzwert für Nitrat bei 50 Milligramm je Liter, der EU-Grenzwert dagegen bei nur 25 Milligramm je Liter. Nitrat schadet dem menschlichen Organismus insbesondere in Form von Nitrit, das zur Bildung krebserregender Nitrosamine führt.