Dieser Leserbrief wurde von der OZ nicht veröffentlicht und zwar mit Begründung: 1. Nicht 2 Briefe zum gleichen Thema ( „Alcatraz“) 2. Nicht so kurz hintereinander vom gleichen Schreiber, sollte ich jedoch einen anderen Autor finden, wollten sie ihn gerne veröffentlichen!!! Gesendet am 11.03.2010 an OZ
Die Berlusconisierung Wald-Michelbachs oder über die Unbotmäßigkeit, Leserbriefe zu schreiben.
Am 4. März wurde an dieser Stelle ein Leserbrief von mir veröffentlicht, es ging um einen Kommentar zu einem architektonischen Monstrum, zu dessen Verwirklichung der Bebauungsplan durch die Gemeindevertreter geändert wurde. Dies allein wäre nun nicht der Rede wert, ginge es nicht darum, dass allein zur Realisierung einer Garagenzufahrt eine 50m lange und ca. 6m hohe, Bastion errichtet werden soll, die erheblich in das Ortsbild eingreifen wird. Nun kann man sich denken, dass nicht ein x-beliebiger Bürger dieses Ansinnen durchgesetzt hat, nein, ein prominenter natürlich, der mit einer alternativen, die Landschaft nicht verschandelnden Lösung für die Unterbringung seiner Vehikel eben nicht einverstanden war. Sieht man sich die Sache vor Ort an, ist das ganze für einen denkbegabten Menschen nicht nachvollziehbar, also musste ein Sachzwang geschaffen werden, derart, dass die Gemeinde beschloss, eine Garageneinfahrt von der Straße aus sei städtebaulich nicht zuzulassen, zumal da ja bereits eine ca. 3m hohe Blechwand steht, die der Eigentümer hat aufstellen lassen. Soweit, so schlecht. Nun kommt mir zu Ohren, der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Herr Breitwieser, habe den Leserbrief wie folgt kommentiert: „ Was juckt es die Eiche, wenn ein Wildschwein sich an ihr kratzt“, dazu fiel mir dann, in Anlehnung an Wilhelm Busch ein: Wenn einer, der vergeblich oft, sich einen Eichlaubkranz erhofft, schon glaubt, dass er ein Eichbaum wär, so irrt sich der. Was mich daran traurig macht, ist der Zynismus, mit dem Bürgern begegnet wird, die sich, ihre demokratischen Rechte wahrnehmend, in das politische Geschehen einmischen, wenn es darum geht bestimmte Interessen durchzusetzen. Und es bestürzt mich, weil hier klar wird, weshalb sich immer mehr Menschen von der aktiven Politik abwenden. Und es macht mir Angst, wenn ich die frustrierten Kommentare meiner Kinder und ihrer Freunde bezüglich der aktuellen Politik höre, wenn sie sich fast schon mit Ekel von der Egozentrik der politischen Klasse und ihrer Klientelpolitik abwenden. Wenn ich nun schon einmal dabei bin, hätte ich an wald-michelbacher Politiker in diesem Zusammenhang gleich noch ein paar Fragen: Wie hoch waren die Kosten der Coronetübernahme für die Gemeinde? Wohin flossen die Gelder? Wie hoch sind die Folgekosten? Wie erklärt sich, dass ein Mitglied der Geschäftsleitung, die die Coronet heruntergewirtschaftet hat, jetzt für die Verwaltung und Entwicklung des Gemeindeobjekts zuständig ist, und wer zahlt was? Es bleiben noch Fragen offen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ "Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit."
Mark Twain
--- Jörg Maletz ist Sprecher des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" ---