Was bedeutet es, wenn Ihr Krankenhaus z.B. an eine private Krankenhauskette wie die Rhön AG verkauft wird? Private Träger haben nur ein Ziel: Gewinne machen! Aktionäre wollen Dividende! Das funktioniert nur mit 2 Methoden: 1. Es werden nur noch Leistungen angeboten, die Gewinne versprechen Das Krankenhaus, das Sie bisher kannten, in das Sie mit fast allen gesundheitlichen Problemen kommen konnten, wird es nicht mehr geben. 2. Es wird massiv am Personal gespart (wie z.B. derzeit Uniklinik Gießen Marburg) Dadurch kommt es zu längeren Wartezeiten, die Versorgung auf den Stationen wird noch mehr eingeschränkt. Sie werden nicht mehr von Fachpersonal wie z.B. Krankenschwestern versorgt, sondern von unqualifiziertem Hilfspersonal, das sehr viel billiger ist.
bitte unterstützt die untenstehende Petition zum Verbleib des Kreiskrankenhaus Bergstraße in öffentlicher Trägerschaft:
Das Kreiskrankenhaus Bergstraße wird zu einer Einrichtung des Universitätsklinikum Heidelberg
Am 01.10.2012 hat der Kreistag des Kreises Bergstraße in einer Sondersitzung einstimmig bei 1 Enthaltung dem Antrag zugestimmt, mit der Uniklinik Heidelberg eine strategische Partnerschaft einzugehen.
Heidelberg wird Mehrheitsgesellschafter mit 90% der Anteile und übernimmt die Führung der Kreisklinik.
Zum Schluss des Konzeptwettbewerbs waren noch acht Bewerber im Rennen um die Klinik in Heppenheim. Neben Ameos und Helios als „Private“ gab es kommunale Mitbewerber aus Darmstadt und Darmstadt-Dieburg, die Unikliniken Mannheim und Heidelberg sowie den Katholischen Klinikverbund Südhessen aus Bensheim und die Vitos-Klinik in Heppenheim.
Die Privaten haben große Geldsummen geboten. Helios hat auch ein sehr ausgefeiltes medizinisches Konzept ausgearbeitet. Doch der geforderte kommunale Einfluss ließ zu wünschen übrig. Die kommunalen Angebote waren teilweise nicht sehr ausgereift und das medizinische Konzept zielte oft auf das Kreiskrankenhaus als Portalklinik hin. Einen Erfolg versprechenden Plan, wie die nötigen Investitionen aufgebracht werden sollten, konnte nicht dargelegt werden. Über das katholische Konzept gab es durch sämtliche politischen Parteien hindurch nur Unverständnis und Enttäuschung. Die Arroganz der letzten Monate und Jahre, die die katholische Führung an den Tag legte konnte auch durch die drohende Unterlegenheit des KKSH nicht gebremst werden. Die Petition fand bei der Kreistagssitzung leider keinen Platz für eine Bemerkung. Dennoch sind wir Vertrauensleute der Gewerkschaft Ver.di fest davon überzeugt, dass wir mit unseren Aktionen und der Petition einen nicht unerheblichen Druck aufgebaut haben und dadurch Einfluss auf die Entscheidung der Politiker genommen haben. Unser Dank gilt den vielen Unterstützern unsere Petition.
Wir Arbeitnehmer sind mit dem Zuschlag für die Universitätsklinik einverstanden. Das medizinische Konzept verspricht eine Steigerung der Patientenzahlen und Erlöse. Die Investitionszusagen von 58 Mio. € baut unseren Investitionsstau ab. Der kommunale Einfluss durch den Kreis Bergstraße bleibt rudimentär gewahrt und dadurch, dass die Uniklinik eine Anstalt des öffentlichen Rechts des Landes Baden-Württemberg ist, findet auch hier eine unserer Forderungen ihre positive Antwort. Die Arbeitnehmerrechte haben weiterhin Bestand. Die Garantie der dynamischen Fortschreibung des öffentlichen Tarifvertrags, der 5jährigen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, das Weitergelten der Betriebsvereinbarungen und die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat entsprechen unseren Forderungen. Wie die künftigen Arbeitsbedingungen aussehen (was ist nach den 5 Jahren, was bedeutet die Gestellungsoption im Radius von 35 km konkret usw.) werden wir kritisch beobachten und wo immer möglich, mitgestalten.
Eine Petition ist ein wichtiges und gutes Mittel, Demokratie zu leben und Einfluss zu nehmen.
Grüße aus Heppenheim Helge Weygandt
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -