Platz, sich zu entfalten, eine ökologisch intakte Umwelt, ausgeglichene Sozialstruktur ohne soziale Brennpunkte, sichere Spiel-und Sportmöglichkeiten, ein umfassendes Kinderbetreuungs-und Schulangebot, sowie finanzierbarer Wohnraum und gute verkehrstechnische Anbindung an städtische Zentren, wären Voraussetzungen, um die Gemeinde für junge Familien attraktiv zu machen. Einiges davon ist bereits vorhanden, das Vorhandene zu verbessern Aufgabe der Politik. Dazu bedarf es der Unterstützung beim Finden und ggf. Kauf geeigneter Immobilien, z.B. durch Übernahme von Bürgschaften und vermitteln günstiger Kredite. Bevorzugt könnten hierbei leer stehende Häuser und Baulückengrundstücke berücksichtigt werden. Bei Bedürftigkeit könnte die Gemeinde Patenschaften für Schulmaterialien, Nachhilfe, Vereinszugehörigkeiten übernehmen, vielleicht spendenunterstützt, sie könnte Betreuungen und ggf. Nachhilfe organisieren, vielleicht ehrenamtlich? Sie könnte eine bessere Betreuung der Spielplätze gewährleisten, durch Praktikanten, „ZIWIs“, 1€ Kräfte. Sie könnte vielleicht auch einen betreuten Wald-Erlebnis-Abenteuerspielplatz einrichten und vieles mehr, mit überschaubarem finanziellen Aufwand aber großem, bindenden Effekt. Offener Dreh- und Angelpunkt bleibt die schwierige Verkehrssituation, die Mobilität.
Seniorenbetreuung
Für Senioren trifft im Grunde das gleiche zu, Wohnen und Mobilität stehen im Vordergrund, Betreuung und Bewegung sollten organisatorisch von der Gemeinde unterstützt werden, aber dazu wurde oben schon ausführlich Stellung genommen.
Arbeit
Im produzierenden Gewerbe hat WMB in den letzten Jahren etliche Arbeitsplätze verloren und es ist abzusehen, dass hier in nennenswertem Maß auch keine neuen entstehen werden, dazu ist einerseits die Konkurrenz an billiger Arbeitskraft im näheren und fernem Ausland zu groß und andererseits die verkehrstechnische Anbindung viel zu schlecht. Als reine Wohngemeinde wiederum ist WMB von größeren Zentren schlecht zu erreichen, auch hier spielt die miese Anbindung an größere Verkehrsströme eine entscheidende Rolle.
Bleibt die Frage nach vorhandenen Ressourcen. Von Arbeit durch Tourismus und Gastronomie träumen viele Gemeinden in ähnlicher Situation, hier kann man sicher das Angebot ausweiten: Anspruchsvolle Wanderwege mit Ausblicks- und Einkehrmöglichkeiten, sowie ggf. Rücktransfer, Rundwanderwege, Bikertouren, Pferdeplanwagen, Klettergelände, Bogenschießplätze…..und vieles mehr. Doch das alles ist konjunktur- und modeabhängig und unterliegt einem großen Konkurrenzdruck.
Potential steckt sicher in der Landwirtschaft, Biogasanlagen, ökologische Produktion und Direktvermarktung in Zusammenarbeit mit der Gastronomie, Treffen von Produzenten und Verbrauchern, artgerechte Tierhaltung, die vor Ort erfahrbar ist, Kulturlandschaftspflege im Zusammenhang mit dem Tourismus könnten eine nachhaltige Chance sein.
Das freundliche eichelgenährte Überwälder Ökoschwein ist sicher ein besserer Werbeträger als der verkitscht lächerliche Plastikdrache des Zwergenreichs Niebelungenland.
Der schon jetzt größte Arbeitgeber der Region, der Pflegesektor mit Heimen und ambulanten Pflegediensten, ist sicher am ehesten geeignet langfristig Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu müsste freilich, wie oben beschrieben, die Struktur der ärztlichen Versorgung geändert werden, hieraus ergäben sich für beide Bereiche erhebliche Vorteile.
Wünschenswert wäre auch, die hiesigen Schulen in die Pflegeausbildung einzubeziehen.
Der Standortvorteil der hiesigen Pflegeeinrichtungen scheint beträchtlich, ein Pflegeplatz in Mannheim etwa ist bis zu 1000€/Monat teurer, bei gleicher Leistung.
Mit etwas Geschick ließe sich auch hier der Tourismus einbeziehen: Omabesuch mit Wellness-Wander-Sport-Erlebniswochenende, allen wäre gedient und für manchen würde aus der Pflicht Spaß.
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Mark Twain
--- Jörg Maletz ist Sprecher des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" ---