„Schulentwicklungsplan klingt grundsätzlich positiv, nur leider ist dem nicht immer so! Der Schulentwicklungsplan gilt für den Zeitraum 2016 – 2021 und ist mit Empfehlungen und Auflagen gefüllt, der leider gerade für die ländliche Region einschneidendes beinhaltet“, so Christiane Hennrich -Mitglied der Schulkommission des Kreises Bergstraße und Gemeindevertreterin der Gemeinde Wald-Michelbach.
„Der Unterricht an Grundschulen, mit weniger als 80 Schülerinnen und Schüler, soll zunehmend jahrgangsübergreifend organisiert werden. In dem oben genannten Zeitraum werden voraussichtlich 12 Grundschulen im Kreis betroffen sein. Auch eine Stabilisierung oder auch Anstieg der Schülerzahlen ist kaum zu erwarten. Hier gilt es insbesondere die Grundschule in Unter-Schönmattenwag zu erwähnen, für diese Schule soll die Option geprüft werden, bei anhaltender Entwicklung, ob die Variante der Verbundschule in Frage käme. Es ist in den Raum zu stellen, inwieweit dann noch die Selbstständigkeit der Schule gewährleistet sein kann? Eltern einbinden und mitnehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der allem voraus gehen muss! Käme es zu der Verbundschule, wird evtl. über Namensgebung und Verortung diskutiert", so Hennrich weiter.
"Der Landesrechnungshof hat letztes Jahr die Schließung von Zwergschulen gefordert. Dem ländlichen Raum sollte aber– auch im Schulbereich – eine besondere Bedeutung zukommen. Die Forderung des Landesrechnungshofes zeigt deutlich die neoliberale Ausrichtung, unter der die derzeitige Bildungspolitik leidet. Es ist wichtig, dass sich die Kommunalpolitik stets für ein wohnortnahes Schulangebot einsetzt. Die Schülerbeförderung im ländlichen Raum ist schon ohne weitere Schulschließungen stellenweise absolut inakzeptabel. Sicherlich kann über eine Änderung der Schul- und Unterrichtsstruktur diskutiert werden, und auch das Modell der Schulverbünde ist grundsätzlich nicht unattraktiv, nur ist dies transparent und offen mit der Elternschaft zu kommunizieren.
Hinzu kommt die Aufhebung der Abteilung für Lernhilfe an der Adam-Karrillon-Schule im Ortskern Wald-Michelbachs. Dies ist ebenfalls ein Ausdruck einer Sparpolitik, begründet auf der Basis von sinkenden Schülerzahlen ohne Rücksicht darauf, dass Schülerzahlen schon immer schwanken und dies nichts Neues darstellt. Etwas abzuschaffen geschieht leider schneller, als wieder etwas auf die Beine zu stellen. Wenn Strukturen mal verschwunden sind, bleibt es gerne dabei“, zieht Christiane Hennrich ihr abschließendes Fazit.
Man kann nach Abraham Lincoln alle Menschen einige Zeit und einige Menschen alle Zeit, aber nicht alle Menschen alle Zeit zum Narrenhalten!