In jährlichen Abständen berichtet man den Wald-Michelbachern Bürgerinnen und Bürger erneut, welchen Glücksgriff sie durch die Entscheidung für die sogenannte (Solar)draisine erfahren durften.
So auch wieder zu Beginn der diesjährigen Saison dürfen wir durch den noch amtierenden Bürgermeister Joachim Kunkel zur Kenntnis nehmen, dass, mit Blick auf die Vorkommnisse rund um den Betrieb der Draisinenbahn, mit „Kanonen auf Spatzen“ geschossen worden sei. Die Erhaltung der Trasse sei „eine Pflichtaufgabe“ gewesen, betonte der. Natürlich koste diese auch Geld. Andererseits „spült die Draisine auch Menschen in die Region“. Das sehe man an den jährlichen Buchungen aus vielen Regionen Deutschlands. „Alles andere ist schlecht geredet.“
Wir werden also zum wiederholten Mal ermahnt, dass Kritik an Entscheidungen, die die Bürger horrende Summen bereits gekostet haben und weiterhin kosten werden, aus der Sicht des Bgm schlechtreden bedeutet. Doch, die Frage sei erlaubt, ist es nicht so, dass hier schlechtes gut geredet werden soll?
Ganz nüchtern betrachtet ergibt sich derzeit folgendes Bild der Situation rund um die Draisinenbahn: Laut Bericht aus der gGmbH konnten die Einnahmen aus den Buchungen gerade so den Betrieb der Fahrzeuge und deren Betreuung decken. Die Instandhaltung der Strecke muss durch die beteiligten Gemeinden und den Kreis gedeckt werden. So weit erst mal, wie ursprünglich vorgesehen. Nur, wurden die Mängel der Fahrzeuge seither noch weitgehend durch die Gewährleistungspflicht der Firma Mühlhäuser gedeckt. Dem ist nun nicht mehr so, vielmehr kann man vernehmen, dass wohl mittlerweile die Firma Mühlhäuser für ihre Dienstleistungen mehr Geld haben möchte. Auch wurde uns zugetragen, dass die Akkus mittlerweile erneut in schlechtem Zustand sind und wohl bald zum teuren Austausch fällig werden. Zudem scheint bereits der Zenit der Fahrgastzahlen überschritten, so wie es uns die Zahlen von 2016 im Vergleich zu 2015 zeigen.
Hier hilft es dann auch wenig, wenn Herr Doetsch die Strecke mehrfach im Jahr fährt, so wie er uns im unten verlinkten Bericht frohlockt. Die Draisinenbahn wird uns Bürgern, so ist es zu befürchten, noch einige Jahre schwer auf der Tasche liegen und noch so manche Überraschung parat haben. Da hilft auch alles schön reden nichts!