Dass sich eine Terroristengruppe ungestört und unbemerkt bilden kann, beweist die Zwickauer Neonazi-Zelle. Doch: Das ist kein Einzelfall, im Odenwald geschah vor 60 Jahren etwas ganz ähnliches: In einem versteckten Häuschen in Wald-Michelbach traf sich Anfang der 50er Jahre eine Geheimorganisation namens „Technischer Dienst des Bundes deutscher Jugend“, der eindeutig rechtsextrem war. Das Kuriose: Die damalige US-Besatzungsmacht finanzierte diese etwa 100 Mann starke Truppe, die als Partisanen im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion Sabotageakte verüben sollte. Alles kam im September 1952 heraus, als ein ehemaliger SS-Offizier vor der hessischen Kriminalpolizei auspackt, die dann am 13. September 1952 das Gelände stürmt.
Dazu eine Buchempfehlung: Daniele Ganser "NATO-Geheimarmeen in Europa" mit einem wichtigen Beitrag über die Wald-Michelbacher Verhältnisse 1950 Horst.J. Mikkat
"Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein: hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."