* Endlichkeit fossiler und atomarer Rohstoffe: Die heute überwiegend eingesetzten Energieträger Öl, Gas, Kohle und Uran sind nur begrenzt auf der Erde vorhanden. Beim heutigen Verbrauch werden die bekannten Reserven von Öl, Gas und Uran noch in diesem Jahrhundert zur Neige gehen.
* Treibhauseffekt und Klimawandel: Kohlendioxid (CO2) ist eines der wichtigsten Treibhausgase, es entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger. Treibhausgase bewirken, dass das Zurückstrahlen der auf die Erdoberfläche einstrahlenden Sonnenenergie in den Weltraum gehemmt wird, so dass sich die Erdoberfläche aufheizt. Weltweit haben sich die Temperaturen ab dem 20. Jahrhundert bis heute um etwa 0,8 °C erhöht. Klimawissenschaftler rechnen mit einem weiteren Temperaturanstieg bis Ende diesen Jahrhunderts zwischen 2 und 6 °C. Zum Vergleich: Die Temperaturen in der letzten Eiszeit, die vor etwa 10.000 Jahren zu Ende ging, lagen global "nur" etwa 5 – 6 °C tiefer als heute!
* Importabhängigkeit: Der Großteil der fossilen und atomaren Energieträger muss nach Deutschland importiert werden. Dies führt zu beachtlichen Abflüssen von Finanzmitteln, häufig in instabile und nicht demokratische Länder. Bereits in einem kleinen Ort mit 150 Haushalten fließt bei einem durchschnittlichen Heizölverbrauch von 3.000 Liter pro Haushalt und Jahr und einem Heizölpreis von 0,65 EUR pro Liter jährlich eine Kaufkraft in Höhe von knapp 300.000 EUR allein für Heizzwecke ab. Strukturwandel im ländlichen Raum: Der sich seit einigen Jahrzehnten im ländlichen Raum vollziehende Strukturwandel ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass die Angebote an Arbeitsplätzen und Infrastruktureinrichtungen immer weiter zurück gehen. Die Menschen konzentrieren sich eher auf die Städte und das stadtnahe Umland. In manchen bereits jetzt dünn besiedelten Regionen droht durch den Wegzug der jüngeren und arbeitsfähigen Menschen eine kontinuierliche und nur schwer umkehrbare Entvölkerung. Ein Bioenergiedorf aber schafft Perspektiven vor ort: Arbeitsplätze, langfristig bezahlbare Energiepreise und ein gemeinsames Projekt.
* Lebensqualität, Ortsidentität, Dorfgemeinschaft: Bei vielen Menschen lässt sich ein Desinteresse an Gemeinschaftsaufgaben und an der Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfeldes feststellen. Das Beispiel Jühnde aber zeigt, dass eine Dorfgemeinschaft "Berge versetzen" kann, wenn sie es nur will und dies entschlossen und gemeinschaftlich angeht. Eine gestärkte Dorfgemeinschaft und größeres Selbstbewusstsein der Akteure können die positive Folge sein.
__________________________________________________________________________ - Stefan Werner ist Vorstandsmitglied des Vereins "Demokratisches Bürgerforum Überwald" -